Skandinavien

( August 2023 )

Die Varanger Halbinsel…

Bei der Vorbereitung unserer Reise sind wir auf die Varanger Halbinsel gestossen, weil dies einer der Plätze ist, wo man Puffins beobachten kann (vgl. dazu unsere Beiträge über Puffins). Im Weiteren war es für uns eine Alternative für das Nordkap, da in den Monaten Juni und Juli für unser Empfinden einfach zu viele Menschen dort sind. Den wirklichen «Hohen Norden» wollten wir uns aber nicht entgehen lassen, weil wir karge und raue Landschaften lieben und unbedingt einen Eindruck über die arktische Küste erhalten wollten. Daher haben wir uns für die Varanger Halbinsel im Monat Juli entschieden. Wir haben nicht damit gerechnet, dass diese Region eines unserer Highlights wird – aber genau das war es.

Die Priorität lag für uns auf der Vogelinsel Hornøya und aus diesem Grund fuhren wir zuerst nach Vardø. Nachdem sich dort all unsere Erwartungen betreffend Puffins erfüllt hatten, machten wir uns auf, die restlichen Teile der Halbinsel zu erkunden.

Der Weg von Vardø nach Hamningberg war etwas vom schönsten, was wir bisher gefahren sind (ok – das Wetter war wunderbar und das machte sicher einen Teil unserer Faszination für diese Landschaften aus). Unterwegs mussten wir immer wieder Fotostopps machen, um diese Wunderwelten aus Felsen, Steinen, kargen Weiten und Seen einzufangen (was ja, wie wir alle wissen, immer nur bedingt klappt). Auch nicht zu knapp waren die Begegnungen mit teilweise grossen Gruppen von sehr scheuen Rentieren. Wir sind immer wieder fasziniert von diesen Tieren, auch wenn wir sie mittlerweile täglich sehen. Es bleibt für uns etwas Besonderes.

Auf der Fahrt in den Westen der Varanger Halbinsel kamen wir per Zufall an einer Flussmündung am Varangerfjord vorbei, an welcher viele Fischer mit ihren Angelruten standen. Da Jürg mittlerweile öfters und gerne fischt, stoppten wir und auch er ging mit seiner Rute los. Am Fjord (nicht in der Flussmündung) darf man aufgrund des Jedermannrechts auch ohne Fischerpatent fischen. Ziemlich schnell wurde uns klar, dass hier unzählige Lachse auf die Flut warteten, um in den Fluss schwimmen zu können. An diesem Abend (und auch an diversen weiteren…) gab es in der Folge ein feines Lachsessen.

Für den Westen der Halbinsel hatten wir eigentlich keine Erwartungen. In den Beschreibungen hiess es, dass es sich vor allem um ein Vogelparadies handelt. Mit unserer Fotoausrüstung ist es eher schwierig, Vögel einzufangen, da uns dazu noch das richtige Objektiv fehlt. Wir versuchen es trotzdem immer wieder und sind auch mutig genug, das eine oder andere Foto hier auf unserer Website zu platzieren. Für uns sehr eindrücklich war die Eule, die einen Fuchs immer wieder angriff. Trotz Mitternachtssonne (die sich aber hinter den Wolken verbarg) war das Licht um 22.30 Uhr eher schlecht. Aber man erkennt dennoch, was es sein soll.

Für den Rest unserer Zeit auf der Varanger Halbinsel liessen wir uns einfach treiben. Der Westen der Insel gefiel uns sehr – also die Teile, die wir gesehen hatten. Es ist eine riesige Region und für die Varanger Halbinsel allein könnte man locker Monate investieren. Wir haben die Stille und die Natur genossen (und auch die Tatsache, dass es da nur sehr wenige Touristen gab) und sind uns jeden Tag vorgekommen, wie mitten in einer Naturdokumentation im Fernsehen.