ÜBER UNS

Wir… das sind Ruth Baumgartner Wülser und Jürg Wülser. Fotografieren ist unser grosses Hobby. Begonnen hat das vor vielen Jahren unter Wasser. Unser jährliches Ferienkontingent verbrachten wir fast ausnahmslos in den diversen Tauchgebieten dieser Erde. Im Jahr 2017 waren wir dann ausnahmsweise einmal «gezwungen», Ferien «über Wasser» zu planen. Und siehe da, es gibt auch im Trockenen eine Flora und Fauna, die zum Fotografieren unheimlich faszinierend ist! Auf unserer Kanada-Reise hat es uns den Ärmel auch für die Überwasser-Fotografie daher so richtig reingezogen. Allerdings waren (und sind teilweise auch heute noch) die Resultate für uns noch etwas frustrierend. Es erinnert uns an die Anfänge unter Wasser. Es braucht viel Übung und damit Zeit, diese Routine zu erlangen, damit unsere Erwartungen über Wasser ebenso erfüllt werden können wie unter Wasser.

Seit Sommer 2023 sind wir in der absolut privilegierten Situation, diese Zeit zur Verfügung zu haben. Wir haben uns nach einer gesundheitlichen Herausforderung (einem sogenannten Schuss vor den Bug), vielen Überlegungen und Berechnungen entschieden, uns etwas früher pensionieren lassen. Auch wenn wir beide sehr gerne gearbeitet hatten, war und ist es immer noch unser Herzenswunsch, die Welt zu bereisen und zu fotografieren. Dies wollen wir nun tun, solange wir fit und gesund sind.

Es ist spannend zu sehen, wohin uns diese Reise führen wird, sowohl geografisch wie auch fotografisch. Unter Wasser hat es einige Jahre gedauert, bis wir unsere spezielle Leidenschaft und unsere Lieblingsmotive gefunden hatten. Wir gehen davon aus, dass dies auch über Wasser so sein wird. Werden es eher Landschaften oder eher Tiere sein?

Wir freuen uns sehr auf diese Abenteuer!

Wir sind grosse Fans aller Arten von Fischen. Ein Hai, der langsam an dir vorbeischwimmt, Augenkontakt aufnimmt und dich auscheckt, ist auch nach vielen Begegnungen immer noch ein wunderschönes Erlebnis, das direkt ins Herz geht. Bei starker Strömung am Riffhaken zu hängen und die grossen Fisch-Schulen zu beobachten ist wie fliegen und fernsehschauen zugleich – ein unvergessliches Erlebnis. Ein Manta der langsam auf dich zusteuert, dich beobachtet, um dann mit nur wenigen Zentimetern Abstand über dich hinwegzugleiten, löst noch immer eine Gänsehaut aus. Oder diese ganze Korallenpracht, Formen und Farben, die man sich als Nicht-Taucher gar nicht vorstellen kann, bringt uns immer wieder zum Staunen. Manchmal hat man das Gefühl, als sei da unten eine Farbfabrik explodiert.

Gemeinsam haben wir in den letzten Jahren aber eine richtig grosse Leidenschaft entwickelt: Die Liebe zu den ganz kleinen, skurrilen Dingen! Wir sind mit Herz und Seele Muck Divers. Wer nun zum Wörterbuch greift, wird schnell herausfinden, dass «Muck» mit «Dreck» übersetzt wird.

Und genau so ist es. Wir tauchen am liebsten in den wenigen existierenden Muck Diving Paradiesen, welche sich in der Regel auszeichnen mit trostlosem, schwarzen Lava Sand, teilweise übersäht mit Müll und oft mit sehr schlechten Sichtweiten… Solche spezielle Orte haben wir vor allem in Indonesien vorgefunden. Beispielsweise ist die Lembeh Strait – eine Meeresenge im Nordosten von Sulawesi, die zu einem grossen Hafen (Bitung) führt – eines dieser Mekkas für Muck Divers. Ein weiteres, wunderbares Muck Diving Paradies ist Ambon (eine Insel der Molukken). Wer da grosse Fischschulen, Korallen und weissen Sand sucht, wird eine grosse Enttäuschung erleben.

Muck Diving Gebiete sind Paradiese für kleine Monster – sogenannte Critters. Viele dieser Critters sind sehr klein – wir sprechen hier von Millimetern bis zu einigen Zentimetern. In Ermangelung grosser Riffe und der damit verbundenen Verstecke geht es bei diesen Critters vor allem um zwei Themen: Tarnung und/oder Warnung! Viele der Critters sind so gut getarnt, dass ein noch unerfahrener Taucher glatt über sie hinweg taucht, ohne sie zu entdecken. Nach vielen Tauchgängen in der Lembeh Strait wissen wir aber mittlerweile, was wo zu finden ist. Die nicht getarnten Lebewesen sind extrem farbenfroh und signalisieren damit: mit mir ist nicht zu spassen, ich bin giftig. In vielen Fällen stimmt das – aber es gibt auch Hochstapler…

Die grösste Herausforderung in der Unterwasserfotografie ist offensichtlich das zusätzliche Element Wasser. Bevor man die Kamera also überall hin mitschleppt, sollte man das Tauchen und vor allem die Tarierung (das Ausbalancieren) beherrschen. Nur so können wir vermeiden, wertvolle Korallen, deren Wachstum teilweise Jahre gebraucht hat, in Sekunden zu zerstören. Diese Eigenverantwortung eines jeden einzelnen Tauchenden wird umso wichtiger, als dass leider auch hier überall der Massentourismus Einzug gehalten hat. Alle – auch wir – hinterlassen bei jeder Tauchreise einen Fussabdruck. Es gilt, diesen so klein als möglich zu halten.