Skandinavien

( Juli 2023 )

Was lange währt…

Als wir unsere Reise in den Norden planten, notierten wir uns wie gesagt einige Fix- und Zeitpunkte. Bei 4 dieser Fixpunkte ging es um Puffins (Papageientaucher), die zwischen Mai und August brüten und danach wieder auf dem offenen Ozean sind. In diesen Regionen (die Lofoten mal aussen vorgelassen, weil da einfach zu viele Touristen sind), wollten wir unser Glück versuchen.

Insel Runde: Als wir auf Runde waren, kam das schlechte Wetter und vor allem der Wind. Aufgrund dieser extrem starken Windböen schafften wir es nur einmal zum Beobachtungspunkt (ansonsten war es zu gefährlich). Auch an diesem Tag war der Wind stark, aber wir haben tausende Puffins gesehen, allerdings einfach zu weit weg für unsere Fotoausrüstung. Und es war so etwas von kalt

Insel Lovund: Auch auf der Insel Lovund war das Wetter über Tage nur schlecht. Am einzigen, dafür wunderschönen Tag, brachen wir zum Beobachtungsplatz auf und haben ähnliches wie auf Runde erlebt: tausende Vögel in einer riesigen Geröllwand. Wir unten, sie oben. Auch hier war es sehr windig und kalt und die Vögel zu weit weg. Aber man (frau) gibt ja nicht auf. Vielleicht kommt ja mal einer etwas näher. Nach ungefähr 7 Stunden brachen wir, mittlerweile völlig durchgefroren, das Experiment ab. In der Folge hatte frau trotz guter Kleidung eine üble Blasenentzündung…

Vesterålen, Andenes: Hier geht es mit dem Boot zu der Vogelinsel. Allerdings kann man nicht an Land gehen und muss vom Boot aus fotografieren. Gleiches Problem, wie bisher: von unten und zu weit weg. Diesen Versuch haben wir gar nicht erst unternommen, umso mehr, als dass das Wetter wieder (oder immer noch) grauenvoll war.

Insel Hornøya: Nun waren wir also im äussersten Norden an unserem letzten Puffin-Platz angekommen. Und wie überall vorher war das Wetter auch hier einfach nur grottenschlecht. Nebst Kälte (4-6 Grad im Juli), Wind und Regen ist nun noch Nebel dazugekommen. Wir standen direkt am Meer und sahen es nicht… Aber Berichte von anderen Vogelfreunden liessen hoffen, dass hier der ultimative Puffinplatz ist. Also haben wir entschieden, das schlechte Wetter auszusitzen (4 Tage). Und dann war es so weit. Aufgrund der gemachten Erfahrungen an den vorherigen Plätzen und weil der Wetterbericht hochsommerliche 6 Grad und Wind voraussagte, packten wir uns entsprechend ein und bestiegen das kleine Boot in Vardø Richtung Insel Hornøya. Und hier ist nun wirklich das Mekka für Vogelbeobachtungen (insbesondere Puffins). Es gibt einen Bereich gleich bei der Anlandung, der bereits alles bietet. Die Krähenscharben, Lummen und Puffins teilen sich dort die Felsen zum Brüten. Viele Besuchende (v.a. Familien und ältere Personen) bleiben während ihres Besuchs dort. Wenn es geregnet hat, ist es auch etwas schwierig, die steilen und schlüpfrigen Wege auf die andere Seite der Insel zu erklimmen. Mit unseren Gummistiefeln waren wir aber bestens ausgerüstet und konnten so auf dem definierten Pfad bis zum Leuchtturm wandern. Dort steht man oben am Felsen und kann die lustigen Vögel wunderbar beobachten. Sie sind auch nicht scheu, weil ihnen dort nichts passiert. Einfach nur wunder-, wunderschön.

Die Zeit auf der Insel verging wie im Flug und 1000plus Bilder waren im Kasten. Ein unvergesslicher Tag! Wir sind sehr glücklich.