Skandinavien
( September 2023 )
Zurück in Norwegen
Unsere Grobplanung sah für September und ev. Oktober 2023 Nordlichter auf den Lofoten vor… Also ging es Ende August in Richtung Westen, von Finnland über Nordschweden zurück nach Norwegen. Aber so ganz bereit waren wir noch nicht für die Lofoten. Den aufmerksamen Lesenden ist nicht entgangen, dass wir wenn möglich grosse Menschenaufläufe meiden. Ende August/Anfang September in die Lofoten aufzubrechen ist daher in dieser Hinsicht immer noch etwas risikobehaftet. Zudem sind die Nächte noch nicht total dunkel. Die Sonne geht zwar zu dieser Jahreszeit auch im hohen Norden unter, jedoch nicht allzu tief, so dass im Westen in klaren Nächten (die es ja braucht für Nordlichter) durchgehend eine Art Dämmerung bzw. Abend-/Morgenrot herrscht. Also haben wir uns zuerst in Richtung Vesterålen bewegt. Dies ist eine Inselgruppe nordwestlich der Lofoten, die ebenfalls wunderschön, aber noch nicht so überlaufen ist. Nach der finnischen Einsamkeit war dies ein guter Start für unsere Resozialisierung… ;-) Und wir wurden nicht enttäuscht – im Gegenteil! Es ist eine wunderschöne und vielfältige Region. Zudem hat das Wetter gestimmt und unser eher willkürliches Wählen von Nebenstrassen führte uns zu abgelegenen, kleinen Paradiesen. Vor allem am frühen Morgen war die Stimmung fantastisch mit dem Herbstnebel, dem Tau und dem wunderschönen Licht. Glücklicherweise war dies genau die bevorzugte Zeit unserer Katze «Einstein» für einen Spaziergang. Ansonsten hätten wir möglicherweise diese Hammerstimmungen verpasst. Denn wer steht schon freiwillig um 04.30 Uhr auf?
Und dann war es so weit – wir setzten mit der Fähre auf die Lofoten über und waren gespannt, was uns hier erwartete.
Wir müssen es vorwegnehmen: Die Lofoten, oder das, was wir davon gesehen haben, sind landschaftlich wirklich wunderschön – sogar bei strömendem Regen! Aber sonst wurden leider dann v.a. unsere Befürchtungen des Massentourismus bestätigt. Viele der schönen Freistehplätze waren mit Abfällen und was noch schlimmer war, mit menschlichen Exkrementen verunreinigt. Es ist für uns schlicht nicht nachvollziehbar, wie man sich als Camper so verhalten kann. Das Jedermannsrecht, das wir dermassen schätzen, wird so mit Füssen getreten. Dies hat bereits dazu geführt, dass auf den Lofoten an diversen Orten das Freistehen nicht mehr gestattet ist. Der Kampf um die verbleibenden Freistehplätze, das schlechte Wetter und die immer noch zu zahlreichen Touristen haben uns zum Entschluss gebracht, auf halbem Weg umzudrehen und ein anderes Ziel für die Nordlicht-Fotos anzufahren. Im Gespräch mit Einheimischen hatte man uns die Insel Senja weiter im Norden empfohlen. Sie sei mindestens so schön wie die Lofoten und viel weniger besucht.
Also – auf nach Senja!
Und dann kam alles anders als geplant. Auf halbem Weg dahin wurde Ruth krank. Da wir uns nur 200 km südlich von Tromsø befanden, änderten wird die Richtung und begaben uns da in spitalärztliche Behandlung. Der Grund für die Krankheit war eine septische Arthritis, die zu einer zweiwöchigen, stationären Behandlung im Universitätsspital von Tromsø führte. Danach gab es für uns eigentlich nur noch den Weg zurück in die Schweiz, um weiterführende Behandlungen so rasch als möglich anzugehen.
Fazit unserer 5-monatigen Skandinavien-Reise
Ein unvergessliches, fantastisches Abenteuer in wunderschönen Ländern und Landschaften! Jederzeit wieder und dann hoffentlich ohne Spitalbesuche…