Nordamerika
( August 2024 )
Indian Summer
Es ist Zeit, einen lang gehegten Traum zu erfüllen und loszuziehen. Auch wenn es etwas Mut erfordert, Bestehendes aufzugeben und die sichere Wohlfühlzone zu verlassen, freuen wir uns riesig auf ein grosses Abenteuer.
Unser Traum: die beiden Amerikas (Nord- und Süd) ohne Hektik und in unserem Tempo zu bereisen! Am 24. August 2024 stiegen wir – und selbstverständlich auch unser Seniorenkater Einstein – daher in ein Flugzeug, welches uns nach Montreal in Kanada brachte. Unser Wohnmobil wurde bereits 2 Wochen vorher auf ein Schiff verfrachtet und machte seinen Weg über den Atlantik von Hamburg nach Halifax. Dort konnten wir es Ende August mit viel Vorfreude und Erwartungen wieder in Empfang nehmen.
Man kann sich nun fragen, wieso wir diese Reise Ende Sommer und nicht im Frühjahr starten? Nun – der Start im Frühjahr wäre ja eigentlich auch unser Plan gewesen. Nachdem aber unsere Probereise im Sommer 2023 etwas unerwartet im Spital Tromsö (Norwegen) endete und ergänzend in der Schweiz zu einem ziemlich zeitintensiven Genesungsprozess führte, mussten wir unsere Pläne anpassen. So ist das Leben…
Anstatt zügig den Weg der Grenze Kanada/USA entlang in den Westen unter die Räder zu nehmen, entschieden wir uns, den Herbst im Osten von Nordamerika zu verbringen und den Indian Summer zu geniessen. In den Staaten Maine, Vermont und vor allem New Hampshire sind wir also durch die unendlichen Wälder gezogen und haben mit dem Auto, auf dem Velo und zu Fuss die wunderbar farbigen Bäume gesucht, gefunden und fotografiert.
In unserem Alter hat man doch schon einige Herbste und damit viele farbige Wälder erlebt… Aber der Indian Summer in Nordamerika ist nun wirklich unvorstellbar und toppt alles, was wir bisher gesehen haben! Die Sugar Maples und die Red Maples zusammen mit den Red Oaks ergeben eine Farbenintensität, die auf keinem Foto so richtig einzufangen ist. Es sind unendlich viele verschiedene Rottöne, die einen richtiggehend anspringen und zusammen mit den noch immer grünen Bäumen ein Bild ergeben, das von einem berühmten Maler stammen könnte. Ich weiss nicht, wie viele Male wir die Begriffe „Wahnsinn“ und „Hammer“ benutzt hatten in diesen ca. 3 Wochen des Leaf Peak. Es war auch spannend zu versuchen, die Wälder aus verschiedenen Blickwinkeln einzufangen. Wenn man zu Fuss unterwegs ist, hat man die Optik von innen nach aussen, was spezielle Bilder ergab. Die höchste Intensität der Farben erlebt man aber, wenn man mit dem Auto durch die Wälder fährt, weil die Strassen eine Schneise in die Wälder schlagen und entlang dieser Schneise die ganze Pracht zur Geltung kommt. Je breiter die Schneise, desto schöner die Farben (bzw. deren Intensität auf der gebotenen Fläche.
An unsere Grenzen sind wir gestossen, als wir versuchten, diese unendliche Weite der farbigen Wälder einzufangen. Bei einem Ausflug auf einen Berg haben wir es versucht, mussten aber bei der Durchsicht der Fotos feststellen, dass es uns nicht gelungen ist. Aber diese Bilder tragen wir im Herzen.